Hummels macht sich zum Sündenbock beim BVB
n-tv
Von den jüngsten sechs Bundesliga-Spielen hat Dortmund nur eins gewonnen, die Niederlage gegen Leipzig ist doppelt bitter: Der Rückstand auf die Champions-League-Plätze wächst und Mats Hummels fehlt nächste Woche gesperrt. Der Abwehrchef sieht seine frühe Rote Karte als spielentscheidend an.
Gerade einmal 15 Minuten waren im Topspiel des 14. Bundesliga-Spieltags absolviert, da verabschiedete sich Mats Hummels bereits in den Feierabend. Notgedrungen, weil Schiedsrichter Sven Jablonski seine Einschätzung des in jedem Falle folgenschweren Fouls an Loïs Openda mithilfe des Videoassistenten revidiert hatte: außerhalb statt innerhalb des Strafraums, Freistoß statt Elfmeter, Rote Karte statt Verwarnung. Die verbleibenden 75 Minuten plus Nachspielzeiten musste Borussia Dortmund nicht nur in Unterzahl angehen, sondern auch ohne seinen aktuell so formstarken Abwehrchef.
Hummels äußerte sich unmittelbar nach Spielende über X zum bitteren 2:3 im Verfolgerduell gegen Rasenballsport Leipzig: "Die Niederlage geht auf meine Kappe, ich darf da niemals zur Grätsche runtergehen und die Jungs dadurch 80 Minuten mit einem Mann weniger auf dem Feld lassen." Der In-wenigen-Tagen-35-Jährige übernahm damit die Verantwortung dafür, dass der BVB als Tabellenfünfter kurz vor der Winterpause vier Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze hat. Daran änderte auch die Energieleistung seiner Kollegen nichts, die in der Schlussphase vergeblich auf den Ausgleich gedrängt hatten: "Ganz großes Kompliment an die Fans und die Mannschaft für die Moral heute."
Trainer Edin Terzić wollte da gar nicht widersprechen, als er beim Pay-TV-Sender Sky auf die Szene und Hummels' Einschätzung dazu angesprochen wurde: "Das können wir so stehen lassen, glaube ich." Der Nationalspieler wisse selbst, "dass er da nicht runtergehen kann - nicht in dieser Aktion und besonders nicht in dieser Spielminute." Denn "bis zur Roten Karte waren wir die bessere Mannschaft." Terzić hätte sich gewünscht, Hummels hätte nicht gegrätscht, "dann müssen wir das Risiko nehmen, das Gegentor schlucken und zu elft weiterspielen." In der Schlussphase einer Partie sei eine solche Aktion eher möglich: "Aber nicht so früh."