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"Humanitäre Hilfe ist immer gefährlich"
RTL
Michael Frischmuth von der Diakonie Katastrophenhilfe spricht über die Hilfslieferungen in die Ukraine und darüber, wie gefährlich humanitäre Hilfe sein kann.
Mittlerweile sind etwa 14 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer auf der Flucht und die Vereinten Nationen sprechen von der größten Flüchtlingsbewegung weltweit.
Im RTL Ukraine Talk mit Reporterin Vivian Bahlmann ist diesmal Michael Frischmuth von der Diakonie Katastrophenhilfe zu Gast. Er spricht darüber, welche Probleme Nachbar- und Drittstaaten durch den Krieg erleben und welchen Risiken Hilfsorganisationen ausgesetzt sind.
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Ein wichtiger Bestandteil der humanitären Hilfe sind Hilfstransporte. "Das ist eigentlich eine Hilfsmaßnahme, die man gar nicht mehr so gewohnt ist. Wir haben die letzten großen Hilfstransporter in den 90er Jahren gemacht mit den Kriegen in Ex-Jugoslawien", so Michael Frischmuth. "Wir haben eigentlich gedacht, so etwas wird nicht mehr notwendig sein in Europa."
Aus Deutschland fahren Hilfskonvois durch die Slowakei in die Ukraine. Ein Zwischenlager befindet sich dann auf der ukrainischen Seite in Uschhorod, wo die großen 40-Tonner hinfahren. Das bedeutet, mit jedem Truck werden 25 Tonnen Lebensmittel geliefert.
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In Uschhorod werden die Trucks dann umgeladen. "Wir können nicht mit den großen Lkw weiterfahren. Wir wollen ja auch wirklich in die Gebiete, wo es ganz schwierig ist. Wir wollen die Menschen erreichen, die im Osten der Ukraine sind, die Menschen, die nicht fliehen können", erklärt Michael Frischmuth. Von Uschhorod aus werden dann kleinere Lkw in verschiedene Gebiete geschickt.
"Die Mitarbeitenden unserer Partnerorganisationen nehmen da unglaubliche Sicherheitsrisiken auf sich", erzählt er weiter. "Der Transport muss immer in kleinere Stücke aufgeteilt werden, wir können es nicht riskieren, große Menschenansammlungen an Verteilpunkte zu schicken." Laut Michael Frischmuth sei humanitäre Hilfe in Kriegsgebieten immer gefährlich. "Aber es muss unser Anspruch sein, weiterzumachen, wir müssen immer weitermachen. Wir hören nicht auf, solange die Menschen Hilfe von außen brauchen."