Horst Mahler steht erneut vor Gericht
n-tv
Holocaust-Leugner Horst Mahler hat bereits lange Haftstrafen verbüßt. Für anti-jüdische Schriften steht der 86-Jährige erneut vor Gericht. Darin beschwört er einen angeblichen Kampf des "deutschen Volksgeistes" gegen das Judentum.
Im Rollstuhl wird Horst Mahler von einem Sanitäter in den Saal 5 des Landgerichts Potsdam gebracht, da brandet aus dem Zuschauerraum kurzer Applaus seiner etwa ein Dutzend Unterstützer auf. Der schwer kranke 86-Jährige genießt den Auftritt im Gericht sichtlich, grüßt seine Anhänger und lächelt entspannt in die Kameras der Journalisten. "Schön, dass man sich hier sieht - der reinste Kameradschaftsabend", raunt ein Zuschauer seinem Nachbarn zu.
Mahler antwortet mit fester Stimme auf die Fragen der Vorsitzenden Richterin Petra Müller, nennt Schlesien als seine Heimat und antwortet auf die Frage nach seiner Staatsangehörigkeit "Deutsches Reich." Schließlich stehe Deutschland immer noch unter Besatzungsrecht, meint ein Zuschauer halblaut - und zwingt Richterin Müller zum wiederholten Mal, für Ruhe im Saal zu sorgen.
Anschließend beginnt der Staatsanwalt mit der Verlesung der Anklagen: Insgesamt sechs Anklagen wegen Volksverhetzung und Leugnung des Holocausts hat die für Internetkriminalität zuständige Staatsanwaltschaft Cottbus zusammengetragen. Aufgelistet sind dort elf Schriften, die Mahler zwischen 2013 und 2017 veröffentlicht haben soll.