
Hongkong-Kino: Mehr als Kung-Fu und Thriller
DW
Die Hongkonger Filmszene ist mehr denn je von Zensur bedroht. Dabei setzt sie seit Jahrzehnten weltweit Impulse mit ihrer enormen Vielfalt und Kreativität.
Die visuelle Opulenz von Wong Kar-Wai, das rasante Action-Kino von John Woo und Johnnie To, doppelbödige Thriller und atemberaubende Martial Arts-Blockbuster: Filme aus Hongkong stehen seit Jahrzehnten hoch im Kurs und sorgen immer wieder für wichtige Impulse im internationalen Kino. US-Regisseur Quentin Tarantino sagte einmal bei einem Interview mit der South China Morning Post: "Ich bin nicht nur ein Fan des Hongkong-Kinos. Ich studiere es." Auch andere einflussreiche US-Filmemacher wie die Wachowskis ("Matrix") zitieren in ihren Werken Filmkunst aus Hongkong.
Diese ist nicht nur bildgewaltig, spannend oder explosiv, sondern kommt oft auch ganz leise daher. Die innere und äußere Zerrissenheit der schillernden Metropole, die nach 156 Jahren unter britischer Kolonialherrschaft 1997 als Sonderverwaltungszone an China zurückgegeben wurde, fand immer wieder ihren Weg in die Filmplots - mal ganz offensichtlich, mal subtil. Filme aus Hongkong berührten oft auch Themen, die in China tabu sind, wie Homosexualität, psychische Krankheiten oder die Demokratiebewegung.