
Homophobe und rassistische Hooligans: UEFA verordnet Ungarn Geisterspiele
Frankfurter Rundschau
Die UEFA bestraft Ungarn für homophobe und rassistische Ausfälle seiner Fans. Ungarns Regierung verurteilt die Strafe scharf. Kritik gibt es auch von anderer Seite.
Budapest/München - Das Verhalten ungarischer Hooligans während den EM-Spielen gegen Portugal, Frankreich und Deutschland hat Konsequenzen. Der europäische Fußballverband UEFA sanktioniert den ungarischen Fußballverband Magyar Labdarúgó Szövetség (MLSZ) mit einer Strafe von drei Geisterspielen sowie 100.000 Euro. Zur Begründung nennt die UEFA rassistische und homophobe Schlachtrufe und Plakate, die vor allem in Reihen der ultrarechten ungarischen Hooligan-Gruppierung „Carpathian Brigade“ während allen drei Vorrundenspielen vor- bzw. mitgebracht wurden. Dabei handelt es sich laut Bálint Josá, Gründer einer NGO, die eng mit dem Netwerk „Football Against Racism in Europe“ zusammenarbeitet, um eine „paramilitärische Gruppe, die aus Neonazis besteht“. Als schwarzer Block getarnt, stand die „gewalttätigste und auch einflussreichste“ (Josá) ungarische Hooligan-Gruppe während der EM 2021 ganz vorn in Ungarns Fanblock. Zu Hause in Ungarn sieht das anders aus. Aufgrund einer Null-Toleranz-Linie gegenüber antisemitischem und rassistischem Gedankengut, welche der MLSZ seit 2012 fährt, wirkt die rassistische Gruppe im Inland weniger in den Stadien, dafür verstärkt auf den Straßen.More Related News