Hollywood: "Im Westen nichts Neues" geht ins Oscar-Rennen
DW
Die Jury nominiert "Im Westen nichts Neues" von Edward Berger als Kandidat für den Auslands-Oscar. Der Film soll die goldene Statue nach Deutschland holen.
15 Jahre ist es bereits her, dass das Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" (Regie: Florian Henckel von Donnersmarck) den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film für Deutschland gewann. Am Mittwochabend hat eine Jury in München entschieden, wer 2023 die Chance auf die begehrte Trophäe erhalten soll und sich für den Film "Im Westen nichts Neues" von Edward Berger ("Deutschland 83") entschieden.
Der Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque, erschienen 1929, der als Antikriegsroman schlechthin gilt. Remarque zeichnet darin das Porträt einer Generation, die von der Schulbank weg euphorisch an die Front zieht und am Ende in der mörderischen Kriegsmaschinerie des Ersten Weltkriegs umkommt.
"Im Westen nichts Neues" war der bis dahin größte Erfolg in der deutschen Literaturgeschichte. 1930 wurde das Werk in den USA erstmals verfilmt und gewann damals zwei Oscars. 1979 dann die zweite Verfilmung und nun die dritte. Allerdings ist Bergers Inszenierung die erste aus Deutschland.
"Erich Maria Remarque hat vor fast 100 Jahren ein Buch geschrieben, das heute leider relevanter ist, als wir es erwartet haben", sagte Regisseur Berger nach der Bekanntgabe durch German Films, der Auslandsvertretung des deutschen Films. "Dass wir nun mit unserem Film in das Rennen um die Oscars gehen sollen, ist für uns eine sehr große Ehre. Es ist ein weiter Weg."
"Im Westen nichts Neues" setzte sich gegen acht weitere Bewerber durch, darunter "Lieber Kurt" von Regisseur, Produzent und Schauspieler Til Schweiger. Die Verfilmung des Bestsellers "Kurt" von Sarah Kuttner erzählt die Geschichte vom Schicksal einer jungen Patchwork-Familie, Schweiger spielt eine der Hauptrollen.