Hohe Spritpreise: Verband sieht Transportbranche in Gefahr
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Die rasant gestiegenen Spritpreise werden nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Transportbranche immer mehr zu einer Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit und Existenz mittelständischer Firmen. "Unsere Unternehmen stehen im knallharten Wettbewerb mit mittel- und osteuropäischen Unternehmen, die in ihren Heimatländern deutlich billiger tanken können", erklärte Heiko Nagel, der Geschäftsführer des Dachverbandes der Mobilitäts- und Logistikbranche Rheinland-Pfalz (Molo), am Dienstag.
Die täglich neuen Höchststände bei den Treibstoffkosten gefährdeten nicht nur Transport- und Logistik-, sondern auch viele Busunternehmen. Durch die Explosion der Dieselpreise drohten "massive Einschnitte" im Öffentlichen Personennahverkehr oder der Wegfall von Fahrten von und zu Schulen, sagte Nagel weiter.
Nagels Kollege Guido Borning zeigte sich enttäuscht, dass von der Politik keinerlei Signale kämen, obwohl die gesamte Verkehrsbranche seit Wochen auf die Probleme aufmerksam gemacht habe. Steuersenkungen auf Diesel für die Transportbranche könnten die Situation nach seiner Ansicht deutlich entschärfen. Der Verband hat nach eigenen Angaben in einem Brief an Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) "schnellstmöglich Unterstützung" von der Landesregierung gefordert. "Ohne eine Unterstützung durch die Politik schafft der Preisschock beim Diesel das, was zwei Jahre Corona-Pandemie nicht geschafft hat: Den Busmittelstand wie auch die Taxi- und Mietwagenunternehmen in die Insolvenz zu treiben", warnte die beiden Verbandsvertreter.