Hoffnung auf Verhandlungen beflügelt Börse
n-tv
Die US-Börsen legen zum Wochenausklang erneut zu. Dass sich Russland zu Gesprächen mit der Ukraine bereit zeigt, werten die Anleger als positives Signal.
Die Hoffnung auf eine mögliche Lösung im Ukraine-Krieg hat an der Wall Street zum Wochenausklang die Kurse nach oben getrieben. Russland ist nach Angaben des Kreml zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit. Zuvor hatte bereits der ukrainische Präsident Selenskyj Bereitschaft zu Gesprächen signalisiert. Putins Bedingung für ein Gespräch soll jedoch die Kapitulation der Ukraine sein. Kritisch dürfte es nach Einschätzung aus dem Handel auch werden, wenn es um die Forderungen Russlands um eine Entmilitarisierung der Ukraine gehe.
Der Dow-Jones-Index gewann 2,5 Prozent. Für den S&P-500 ging es um 2,2 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite zeigte sich 1,6 Prozent im Plus. Den 2.729 (Donnerstag: 1.941) Kursgewinnern standen 635 (1.482) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 113 (133) Titel. Gleichwohl bleibt die Lage angespannt, was weiterhin zu Volatilität an den Börsen führen dürfte.
"Angesichts der stark negativen Stimmung scheint der Markt die Ukraine-Krise als systemisches Risiko zu interpretieren", so Florian Ielpo, Leiter der Makroabteilung bei Lombard Odier. Es sei aber wichtig, sich daran zu erinnern, dass geopolitische systemische Risikoereignisse wie der Brexit, die Nordkorea-Krise und die Trump-Wahl in den USA alle von kurzer Dauer gewesen seien. Ein langfristiger Bärenmarkt werde in der Regel nicht durch geopolitische Unruhen ausgelöst, daher geht Lombard Odier davon aus, dass die Korrektur vorübergehend sein wird.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."