Hofer für radikalen Neustart für Bayerns Sozialdemokratie
n-tv
Es ist eine Bankrotterklärung, die der SPD-Stadtverband Hof dem eigenen Landesvorstand austeilt: Die Themen von Bayerns SPD würden niemanden interessieren. Sie fordern Konsequenzen aus der Wahlpleite.
München (dpa/lby) - Fast genau drei Monate nach dem desaströsen Abschneiden der Bayern-SPD bei der Landtagswahl wird wieder Kritik an der Aufarbeitung der Wahlniederlage laut. In einem offenen Brief warfen die Hofer Sozialdemokraten dem Landesvorstand vor, nicht ernsthaft an einem Kurswechsel interessiert zu sein und wie nach früheren Wahlniederlagen auf ein "Weiter so" zu setzen.
"Das Agieren des Landesvorstandes auf dem Kleinen Landesparteitag in Nürnberg und die darauf gefassten Beschlüsse bestärken uns in der Befürchtung, dass es dieses Mal genauso ablaufen wird", heißt es in dem zweiseitigen Brief, der am Sonntag über einen großen Verteiler auch an Medien weitergegeben wurde. Unterzeichnet wurde das Schreiben vom Kreisvorstand des SPD-Verbandes der Stadt Hof.
"Die alleinige Schuld des Wahlergebnisses auf eine schlechte Außendarstellung der Ampel zu schieben, kann nicht die Antwort sein", heißt es weiter im Brief. Daher teile der Stadtverband die Forderung der Jusos nach einem Neustart "in weiten Teilen". Der Landesverband müsse dazu "alles auf den Prüfstand stellen: Seine Strukturen, seine Kampagnenfähigkeit und auch sein Spitzenpersonal".