Hochwasser in Sachsen-Anhalt: Nur teilweise Entspannung
n-tv
Bange Blicke auf die Wasserstände - für die einen zeichnet sich Entspannung ab, andernorts stehen die höchsten Pegelstände noch bevor. Um Magdeburg zu schützen, kommt ein besonderes Bauwerk zum Einsatz.
Sangerhausen/Magdeburg (dpa/sa) - In Teilen Sachsen-Anhalts scheint sich die Hochwasserlage langsam zu entspannen - an der Elbe steigen die Wasserstände jedoch weiter. Im Landkreis Mansfeld-Südharz, wo der Stausee Kelbra nach ungewöhnlich heftigen Regenfällen vollgelaufen ist, werden keine Überflutungen von Orten erwartet. Es würden voraussichtlich auch keine weiteren Evakuierungen notwendig, so der Landkreis am Mittwochvormittag. Den rund 180 Bewohnern der Ortschaft Thürungen war am Vortag geraten worden, ihre Häuser zu verlassen. An der Helme gilt weiter die höchste Hochwasseralarmstufe 4. Entspannung gibt es laut dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) im Norden des Landes sowie im Harz.
Unterdessen steigen die Pegelstände an der Elbe ausgehend von Tschechien. Um Magdeburg und umliegende Gemeinden vor Überflutungen zu schützen, wird das Pretziener Wehr gezogen. Mit der Öffnung wird am Donnerstag gegen 10.00 Uhr begonnen, wie der LHW ankündigte. Damit kommt die wichtige Hochwasserschutzanlage erstmals seit zehn Jahren wieder zum Einsatz. Es sorgt dafür, dass etwa ein Drittel des Elbewassers in einen 21 Kilometer langen Kanal um Magdeburg und Schönebeck herumgeleitet wird, ehe es wieder in den Fluss fließt. Das Wehr besteht aus 324 sogenannten Schützentafeln von jeweils 100 Kilogramm Gewicht.
Laut LHW wurde die Kapazitätsgrenze des Stausees Kelbra in der Nacht zum Mittwoch erreicht. Da der Zufluss in den Stausee rückläufig sei, werde im Laufe des Mittwochs ein moderater Anstieg des Wasserstandes der Helme erwartet, so der Landkreis Mansfeld-Südharz. Die Deichwachen von Freiwilliger Feuerwehr und LHW seien weiter im Einsatz. Auch für die kommenden Tage würden hohe Wasserstände erwartet. Feuerwehren und Verwaltungen beobachteten die Lage, um gegebenenfalls weitere Vorbereitungen und Maßnahmen einzuleiten.