
Historiker Greif bekommt doch kein Verdienstkreuz
n-tv
Das Auswärtige Amt schlägt für das Bundesverdienstkreuz den Historiker Gideon Greif vor. Wegen seiner Studien zum Srebrenica-Massaker gerät der Forscher jedoch in die Kritik - und das Auswärtige Amt zieht seinen Vorschlag zurück.
Der israelische Historiker Gideon Greif erhält nun doch nicht das Bundesverdienstkreuz. Die ursprünglich geplante Ehrung des wegen pro-serbischer Aktivitäten umstrittenen Wissenschaftlers hatte für Irritationen gesorgt - vor allem in Bosnien-Herzegowina. Das Bundespräsidialamt hatte Ende Oktober erklärt, dass die Entscheidung in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt überprüft werde. Am Freitag nahm es zu dem Thema nicht Stellung.
Greif forscht in Israel und den USA vor allem zum Holocaust, hat sich aber auch als Leugner des Völkermords von Srebrenica hervorgetan. Der 70-Jährige leitete eine internationale Historikerkommission, die im Juni 2021 in einem mehr als 1000-seitigen Bericht den Völkermordcharakter des Massakers bestritt.