
Hisbollah-Chef Nasrallah: "Warten auf Vergeltung ist Teil der Strafe"
n-tv
Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann der Iran und seine Verbündeten ihren angedrohten Vergeltungsangriff auf Israel wahr machen. Dass es nach den Tötungen zweier Gegner Israels bis jetzt still blieb, stellt Hisbollah-Anführer Nasrallah als Teil des Kampfes dar.
Der Chef der Schiiten-Miliz Hisbollah, Hassan Nasrallah, bezeichnet das Hinauszögern des angekündigten Vergeltungsschlags gegen Israel als "Teil der Strafe". In einer Videobotschaft sagte der Generalsekretär der Gruppe vor Tausenden Anhängern in der libanesischen Hauptstadt Beirut: "Das israelische Warten ist Teil der Vergeltung und Teil des Kampfes." Er betonte: "Unsere Vergeltung wird kommen. Nichts wird uns davon abhalten, egal, wie die Konsequenzen aussehen." Die Reaktion nach den Tötungen eines hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs und des Hamas-Auslandschefs werde "stark und effektiv" sein.
Seit Tagen wird mit einem Vergeltungsangriff des Iran und seiner Verbündeten auf Israel gerechnet. International laufen die diplomatischen Bemühungen um eine Deeskalation auf Hochtouren. Ein Vergeltungsschlag könnte zusammen mit anderen Gruppen der sogenannten "Achse des Widerstands" erfolgen, oder auch allein, sagte Nasrallah. Es handle sich um eine "große Schlacht". Er betonte, nach der Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismali Hanija in Teheran sei der Iran zu einer Reaktion verpflichtet.
"Das Ziel des Kampfes besteht darin, den Sieg Israels zu verhindern", so Nasrallah. Die Hisbollah handelt nach eigenen Angaben in Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen. Die Hisbollah verfügt über etwa 150.000 Raketen, Drohnen und Marschflugkörper. Im Vergleich zum letzten offenen Krieg mit Israel 2006 hat sie ihr Arsenal damit etwa um das Zehnfache ausgeweitet und könnte Israel deutlich stärker treffen.