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Hirntumor durch Mobilfunkstrahlung? Studie beruhigt - zumindest die Wenignutzer
RTL
Stört die Strahlung die DNA-Reparaturprozesse – und kann dadurch Krebs auslösen? Eine Studie der Universität Oxford hat es untersucht.
Erhöht sich das Risiko, einen Hirntumor zu entwickeln, durch 5G? Solche Befürchtungen wurden mit der Einführung der neuen Mobilfunk-Technologie neu angeheizt. Denn: Mobiltelefone senden Hochfrequenzwellen aus – werden sie vom Gewebe absorbiert, führt das zu einer Erwärmung und einer Schädigung, so die Ängste. Resultate aus der bekannten "Million Women Study" zeigen jetzt, dass von Handystrahlung keine erhöhte Gefahr für eine Hirntumor-Erkrankung ausgeht – zumindest die Wenignutzer.
Mobilfunkstrahlung ist elektromagnetische Strahlung. Sie gehört, wie Mikrowellenstrahlung, zur hochfrequenten Sorte. Anders als Röntgenstrahlung oder Radioaktivität ist sie aber nicht ionisierend. Bedeutet: Die Energie ist nicht ausreichend, um Erbgut direkt zu beschädigen. Experten sind sich schon länger sicher, dass sie trotzdem gesundheitliche Auswirkungen haben kann.
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In der Diskussion: Stört die Strahlung die DNA-Reparaturprozesse – und kann dadurch Krebs auslösen? Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat Hochfrequenzwellen als "möglicherweise krebserregend" eingestuft. Bisher existierten dazu aber nur rückblickende Studien: Die Betroffenen berichteten über die Nutzung von Mobiltelefonen erst nach einer Krebsdiagnose. Zu ungenau für eine klare Aussage.
Eine neue Studie der Universität von Oxford in Zusammenarbeit mit dem IARC dürfte nun viele beruhigen. Die Forscher verwendeten dafür Daten aus der bekannten "UK Million Women Study". Es handelt sich um eine laufende Studie mit britischen Frauen, die zwischen 1935 und 1950 geboren wurden. Die etwa 776 000 Teilnehmerinnen füllten 2001 Fragebögen über ihre Handynutzung aus - etwa die Hälfte von ihnen wurde 2011 erneut befragt. Die Teilnehmerinnen wurden dann über einen Zeitraum von durchschnittlich 14 Jahren durch Verknüpfung mit ihren Gesundheitsakten nachverfolgt.
Während der 14-jährigen Nachbeobachtungszeit entwickelten 0,42 Prozent der Teilnehmer einen Hirntumor. Im Vergleich gab es keinen bedeutenden Unterschied "im Risiko, einen Hirntumor zu entwickeln, zwischen denjenigen, die nie ein Mobiltelefon benutzt hatten, und denjenigen, die ein Mobiltelefon benutzten", so die Universität in einer Pressemitteilung - dabei wurden mehrere Tumorarten, die im Hirnbereich auftreten können, berücksichtigt.
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Allerdings bleibt unklar, ob die Risiken "bei denjenigen anders sind, die Mobiltelefone wesentlich häufiger nutzen, als dies für die Frauen in dieser Kohorte typisch war", heißt es in der Pressemitteilung. In der Studie gaben nur 18 Prozent der Handynutzer an, jede Woche 30 Minuten oder mehr mit dem Handy zu telefonieren.