Hinter "schwedischen Gardinen" in Minsk
DW
Zwei Belarussen, Vater und Sohn, verstecken sich seit einem Jahr in der schwedischen Botschaft in Minsk - aus Furcht vor den belarussischen Behörden. Dort fühlen sie sich als Gast und Gefangene zugleich.
"Hätten wir gewusst, dass dies so lange dauern wird, hätten wir uns eine andere Option überlegt, aber man weiß ja nicht, ob die besser gewesen wäre", sagt Wladislaw Kusnetschik. Seit einem Jahr versteckt er sich mit seinem Vater Witalij in der schwedischen Botschaft in Minsk vor der Verfolgung durch die belarussischen Behörden.
Die Männer waren am 11. September 2020 zur diplomatischen Vertretung gekommen und wollten dort politisches Asyl beantragen. An der Sprechanlage wurde ihnen aber gesagt, man könne ihnen nicht helfen. Daraufhin kletterten beide Männer über den Zaun und weigerten sich, das Botschaftsgelände wieder zu verlassen.