Hilfsbereitschaft auf Italienisch
ZDF
Mehr als 235.000 Ukrainer leben in Italien, mittlerweile sind über 37.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge dazu gekommen. Tendenz steigend.
Es ist 17:15 Uhr und die Sonne geht langsam unter. In der griechisch-katholischen Basilica Minore von Santa Sofia in Rom, der Nationalkirche der Ukrainer, ist noch lange nicht Feierabend.
Im Nordwesten der Stadt werden Kartons aufgeschnitten und andere wieder zugeklebt. Es wird Ukrainisch gesprochen. Viele Päckchen sind aufeinandergestapelt, Freiwillige stehen zur Hilfe bereit. Die lebensnotwendigen Güter wie Medikamente, Essen und Hygieneartikel werden sortiert und für den Transport vorbereitet.
Seit Beginn des Krieges ist diese Kirche das größte Hilfszentrum Italiens geworden. Bereits am Sonntag, dem 27. Februar ist der erste Bus mit fünf Tonnen Hilfsgüter Richtung Ukraine abgefahren. Zwölf Lkw folgten in den vergangenen zwei Wochen: Die ukrainische Helferin Nataliya sagt:
Die 40-jährige Mutter lebt seit Jahren fern der ukrainischen Heimat in Rom. Unter den Helfern sind aber nicht nur Ukrainer, sondern auch viele Italiener. Mehrmals pro Tag bringen Pkw private Spenden vorbei. Für den Transport der Güter werden Menschen gesucht, die eine Erlaubnis haben, Richtung Ukraine zu fahren.
Wie die ukrainische Kirche in Rom sind in ganz Italien zahlreiche Institutionen dabei, Spenden einzusammeln und zu helfen - unter dem Dach der gemeinsamen Hilfs-Kampagne von italienischem Roten Kreuz, UNHCR und Unicef. Die Gelder sollen dazu dienen, ukrainischen Familien und Kindern Schutz zu geben und ihnen im Kriegsgebiet warme Kleidung, Decken, medizinische Versorgung, Trinkwasser, Hygieneartikel und psychologische Unterstützung anzubieten.
In der italienischen Region Lazio hat der Katastrophenschutz für die Erstaufnahme der ukrainischen Flüchtlinge 10.000 Plätze zur Verfügung gestellt. Und über die Organisation "Refugees Welcome Italia" mit Sitz in Mailand können Familien in ganz Italien einen Antrag ausfüllen, um ukrainische Flüchtlinge bei sich zu Hause aufzunehmen oder Unterkünfte zur Verfügung zu stellen. Die Bereitschaft ist groß. Aktuell haben bereits über 2.000 Familien einen Antrag eingereicht.
Es liegen zwar Tausende Kilometer zwischen Rom und Kiew, aber für die 40-jährige Nataliya in Rom ist der Krieg in ihrer Heimat besonders nah: "Meine Mutter und die Familie von meinen Schwestern wohnen im Westen der Ukraine und ich wollte am Anfang, dass sie ausreisen. Ich musste aber ihre Entscheidung akzeptieren, das Land nicht zu verlassen." Weiter erzählt sie: