High Heels sind zurück – aber anders als gedacht
Die Welt
Stilettos stehen mal wieder in der Kritik – gesellschaftlich, gesundheitlich und überhaupt. Deshalb erobert jetzt ein besonderer Absatz die Modewelt: ein Hybrid aus Pfennig- und Blockabsatz – der sogenannte Martini-Heel. Was hat es damit auf sich?
Brutal sind sie, die Gucci-Pantoletten, die Glamour-Tom-Ford für das Modehaus entworfen hat, circa 2004. An der Ferse offen, sorgt allein ein Steg über den Zehen aus steifem, mit Canvas überzogenem Leder für Halt. An der Stelle, an der das starre Material in die Haut einschneidet, klafft nach einmal Tragen eine offene Wunde. Um sie möglichst oft zu tragen, wird man den Schmerz in Kauf nehmen, höchstens warten bis eine zarte Schicht Haut nachgewachsen ist, nur um sie sich dann aufs Neue aufzureißen. Trotzdem ein guter Vintage-Kauf.
Doch neuerdings hagelt es mal wieder Kritik am High Heel. Nachdem sich kürzlich bei diversen Modenschauen gleich mehrere Models auf die Nase gelegt hatten, wurden in den Kommentarspalten der Live-Übertragungen auf Instagram die altbekannten Fragen gestellt: Ist es nicht entwürdigend, Frauen heutzutage Absätze aufzuschwatzen, in denen es unmöglich ist, zu gehen? Warum bitte wanken Powerfrauen wie die Kardashians oder Cara Delevingne in ihren Stilettos über den roten Teppich der Met-Gala, als hätten sie drei Flaschen Schampus intus und schwerwiegende Komplexe wegen ihrer Körpergrößen? Wieso tun sich Frauen diesen Schmerz an, nur um ihren Po ein wenig angehoben in Szene zu setzen und ihre Beine optisch zu verlängern?