
Hier wird das Kino zum zweiten Mal geboren
Die Welt
Ein Film aus Indien, der so gar nicht nach Bollywood aussieht: Pan Nalins „Das Licht, aus dem die Träume sind“ ist die schönste Hommage an das Kino seit „Cinema Paradiso“. Und sein Hauptdarsteller hatte vorher nie einen Film gesehen.
Hat man die Unschuld einmal verloren, heißt es, ist es unmöglich, sie wieder zurückzugewinnen. So werden wir nie das Staunen nachempfinden können, das unsere Vorfahren an der Wende zum 20. Jahrhundert empfanden, als sie die ersten laufenden Bilder erblickten, dieses neueste Wunder der Technik. Heute sind wir alle deren Anwender. Wir lassen die Bilder nach Belieben laufen, sie sind allgegenwärtig und damit banal.
Es wohnt ihnen kein Zauber mehr inne, und er ist auch nicht mehr zurückzuholen. Dachte man. Und wird jetzt auf das Wunderbarste eines Besseren belehrt, von einem Film aus Indien, der dieser Kunstform all die Liebe entgegenbringt, die sie sich selbst schon lange nicht mehr zubilligt: „Das Licht, aus dem die Träume sind“.