HHLA: Arbeitsniederlegung am Burchardkai
n-tv
Arbeitnehmer der Hamburger Hafengesellschaft HHLA sehen bei einem Einstieg der weltgrößten Reederei MSC schlimme Zeiten auf die Belegschaft zukommen. Schon jetzt verlangen sie einen Rettungstarifvertrag - und beginnen, sich zu wehren.
Hamburg (dpa/lno) - Aus Protest gegen den vereinbarten Einstieg der weltgrößten Containerreederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA haben Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Dies betrifft den Burchardkai (CTB), der einer der drei Hamburger HHLA-Containerterminals ist, wie eine Sprecherin am Dienstag sagte. Der Betrieb dort sei eingestellt. "Vorstand, Geschäftsführung und Führungskräfte sind im engen Austausch mit den Beschäftigten, damit die Arbeitsunterbrechung schnellstmöglich beendet und der Betrieb am CTB wieder aufgenommen werden kann."
Das unentschuldigte Fernbleiben vom Arbeitsplatz gelte grundsätzlich als Verstoß gegen arbeitsvertragliche Pflichten, hieß es in einer Mitteilung. "Aufgrund der derzeitigen Situation am CTB hat die HHLA arbeitsrechtliche Maßnahmen eingeleitet." Die HHLA machte keine Angaben darüber, wie viele Beschäftigte sich an der Aktion beteiligen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Der Konzernbetriebsrat hatte sich strikt gegen einen MSC-Einstieg ausgesprochen. Betriebsratschef Christian Baranowski schloss am Freitag aber Aufrufe zu Streiks oder Demonstrationen wegen des Betriebsverfassungsgesetzes aus. Es gebe jedoch Gespräche der Belegschaft mit der Gewerkschaft Verdi. Der Betriebsrat verlangt einen Rettungstarifvertrag, "der den Erhalt der HHLA AG mit all seinen Gesellschaften und seiner Struktur sichert". Dazu zählten Standortgarantien und der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen. Seitens der Arbeitnehmervertretung lag zunächst keine Stellungnahme zu der Arbeitsniederlegung vor.