Heute im ZDF: „Ein starkes Team: Sterben auf Probe“ - Krimi mit Höhen und Tiefen
Frankfurter Rundschau
Der Krimi „Ein starkes Team: Sterben auf Probe“ mit Florian Martens im ZDF plätschert zunächst vor sich hin, zieht dann aber an.
Frankfurt am Main - Fußballfans wissen, dass ein Spiel zwei unterschiedliche Halbzeiten haben kann: In den ersten 45 Minuten plätschert es ereignislos vor sich hin, in der zweiten Hälfte gibt eine der beiden Mannschaften derart viel Gas, dass Sportreporter gern darüber spekulieren, ob ein besonderer Pausentee oder eine lautstarke Traineransprache für den Umschwung gesorgt hätten.
Fernsehfilme dauern in der Regel ebenfalls neunzig Minuten, aber natürlich gibt es keine Pause, weshalb sich die Frage erübrigt, ob Regisseur Johannes Grieser bei „Ein starkes Team: Sterben auf Probe“ (ZDF) mittendrin die Taktik geändert hat, zumal Dreharbeiten so gut wie nie chronologisch ablaufen. Der Unterschied zwischen den beiden Filmhälften ist jedoch frappierend: Die ersten 45 Minuten ziehen sich wie ein durchgekauter Kaugummi, aber dann schlägt die Handlung derart viele Haken, dass die erste Halbzeit wie ein überlanges Aufwärmprogramm wirkt.
Die 85. Episode des ZDF-Klassikers „Ein starkes Team“ beginnt mit dem obligaten Todesfall: Ein Unternehmer hat seine Angehörigen zusammengerufen, um mit ihnen über sein Testament zu sprechen. Nachdem er letzte Hand an den letzten Willen gelegt hat, bricht er tot zusammen. Alles deutet auf einen Herzinfarkt hin, aber dem Notarzt kommt die Sache nicht geheuer vor. Tatsächlich ist der alte Mann keines natürlichen Todes gestorben: Jemand hat ihm eine Überdosis seines Blutdruckmittels verabreicht und das Testament verschwinden lassen. Als Täter oder Täterin kommt nur ein Familienmitglied infrage: die Gattin (Leslie Malton), die Stieftochter (Lisa Marie Janke) oder einer der beiden Söhne.