
Hetze gegen Corona-Experten nimmt weiter zu
n-tv
Um nicht erkannt zu werden, verlässt Christian Drosten das Haus meist nur mit Mütze und Sonnenbrille. Die Pandemie hat gezeigt: Wer als Experte im Rampenlicht steht und eine Meinung äußert, erntet oft Hass und Kritik. Eine neue Umfrage beleuchtet das Ausmaß..
Ärzte und Virologen vor der Kamera und Epidemiologen, die auf Twitter Studien kommentieren: In der Pandemie ist das alltäglich geworden. Fachleute beziehen Stellung zu Fragen rund um Corona. Eine Umfrage der Fachzeitschrift "Nature" unter mehr als 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus mehreren Ländern wirft nun ein Schlaglicht auf die oft negativen Reaktionen, die ein Teil von ihnen wegen der Präsenz in der Öffentlichkeit erfahren hat. Es geht nicht nur um Hassbotschaften, sondern auch um Morddrohungen und seltener sogar körperliche Angriffe.
Vorweg: Es handelt sich nicht um eine wissenschaftlich begleitete, repräsentative Umfrage. Das Ausmaß des Problems lässt sich damit nicht exakt bemessen. Die Zeitschrift "Nature" versandte Fragebögen an Experten und arbeitete dabei in mehreren Ländern mit Einrichtungen zusammen, die unter anderem Wissenschaftler-Statements an Medien verschicken (Science Media Centers). Es beteiligten sich 321 Experten, die mit Medien über die Pandemie gesprochen hatten. Die meisten von ihnen kamen aus Großbritannien, Deutschland und den USA. Gut die Hälfte der Befragten gab an, manchmal, in der Regel oder immer nach Medienauftritten Troll-Kommentare oder persönliche Angriffe erlebt zu haben.
