
Hessen warnt vor Hochwasser: Es kann alle treffen
Frankfurter Rundschau
Dieses mal hat das Hochwasser Hessen verschont. Doch das zuständige Landesamt kann keiner Region in Hessen die Sorge davor nehmen - egal ob flussnah oder am Berg.
Wiesbaden - Hessen hat es diesmal nicht erwischt, in anderen Bundesländern kämpfen die Menschen mit Hochwasserschäden nach Starkregen, mit Bächen, die zu reißenden Strömen werden, mit abrutschenden Hängen. Von Entwarnung kann aber keine Rede sein. Starkregen und folglich Hochwasser können auch in Hessen alle Regionen treffen. Das ist die wichtigste Erkenntnis des Projekts „Starkregen und Katastrophenschutz“ des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie. „Wir hätten auch gedacht, dass es Regionen mit höherem und weniger hohem Risiko gibt“, sagt Heike Hübener, Klimaforscherin im Dienst des Landes Hessen. Gibt es aber nicht. Wassermassen, die vom Himmel stürzen, sind die Folgen des Klimawandels. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Vor 30 Jahren, also bei kühlerer Luft, hätten die gleichen Wolken weit weniger Regen gebracht. Und die Wassermassen bahnen sich ihren Weg. Im Wald schaden sie nicht, im dicht besiedelten Bereich, wo viel Fläche versiegelt ist, schon. Das Wasser kann nicht versickern. Bäche und Flüsse schwellen an, verlassen mit zerstörerischer Kraft ihr gewohntes Bett. Das kann überall passieren, wo Wasserläufe zu finden sind. „Tatsächlich sind alle Orte gefährdet, wir haben auch Überschwemmungen erlebt, wo kein Bach in der Nähe ist“, erläutert Hübener. Es reiche aus, an der tiefsten Stelle im Tal zu sein. Oder an einem Hang, der abrutscht. Ein steiler Weinberg etwa, eine schlecht befestigte Böschung, ein Acker, bei dem die Feldfrüchte noch nicht gewachsen sind und die Erde weggeschwemmt wird.More Related News