
Hessen: Verpackungsmüll ohne Ende
Frankfurter Rundschau
Die Hessinnen und Hessen haben ihren Abfall reduziert, aber bei Packungen wächst er weiter an. Ministerin Hinz richtet Appelle an die Menschen und an die Wirtschaft
Gute Nachrichten in Sachen Müllvermeidung: In den vergangenen Jahren ist die Abfallmenge aus hessischen Haushalten leicht zurückgegangen, während die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner um rund 170 000 stieg. Das geht aus dem hessischen Abfallwirtschaftsplan des Umweltministeriums hervor, den Ministerin Priska Hinz (Grüne) am Freitag veröffentlichte.
Danach wurde die Menge des hessischen Mülls von gut 2,9 Millionen Tonnen im Jahr 2014 innerhalb von vier Jahren um rund 80 000 Tonnen reduziert. Davon machte alleine der Rückgang an Hausmüll 50 000 Tonnen aus. Auch Garten- und Parkabfälle fielen erheblich weniger an, während Verpackungsmüll zunahm. Obwohl die Müllvermeidung einen immer höheren Stellenwert genieße, gebe es „keine Anzeichen für eine Trendumkehr bei dem Einsatz von Verpackungsmaterialien“, stellt der Bericht fest.
Die Fachleute aus dem Ministerium erstellten ihren Plan allerdings mit Daten, die lediglich bis ins Jahr 2018 reichen. Ministerin Hinz wies darauf hin, dass die Pandemiejahre damit nicht erfasst würden. „Doch es ist klar, dass in dieser Zeit mehr zum Mitnehmen und Verschicken verpackt wurde“, sagte sie und appellierte: „Wir alle müssen dafür sorgen, unnötige Verpackungen zu vermeiden, und dafür intelligente Lösungen finden. Die Wirtschaft ist hier besonders gefragt.“ Hinz forderte Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ihre alten Elektrogeräte in den Wertstoffkreislauf zurückzugeben.