
Hessen: Ein Jahr für die Kelten
Frankfurter Rundschau
Ausstellungen, Mitmachaktionen, Exkursionen, Vorträge: Im März startet in Hessen die Spurensuche nach den Kelten.
Sie pflegten Kontakte in Europa. Lebten wie unsereiner in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, hervorgerufen durch den Siegeszug neuer Techniken. Anders als wir kannten die Kelten aber keine Schrift. Das macht die Erforschung des Volks aus der Eisenzeit so schwierig. Doch der Erkenntnisgewinn ist fortgeschritten. So weit, dass die Archäologie in Hessen die Zeit gekommen sieht, den Kelten ein eigenes Jahr zu widmen. Bei einer Auftaktveranstaltung am Mittwoch in Bad Nauheim verrieten die Beteiligten, was sich hinter dem Titel „Keltenland Hessen – archäologische Spuren im Herzen Europas“verbirgt. In den vergangenen Jahren förderte der Bauboom, vor allem im Rhein-Main-Gebiet, Tausende neue Funde zutage. Keine derart spektakulären wie den Keltenfürst vom Glauberg mit kostbaren Grabbeigaben, der an seinem Fundort im Wetteraukreis vor zehn Jahren ein eigenes Museum erhielt. Doch viele interessante Stücke, die dazu beitragen, Alltag und Arbeitswelt rekonstruieren zu können. Museen, Vereine, Institutionen: Viele haupt- oder ehrenamtlich in der Archäologie Tätigen in ganz Hessen sind an dieser Arbeit beteiligt. Auf Anregung der Keltenwelt Glauberg beschlossen sie vor drei Jahren das gemeinsame Projekt. Der Beginn verschob sich coronabedingt um ein Jahr, die Motivation aber habe nicht darunter gelitten, wie die begeisterte Direktorin der Keltenwelt, Vera Rupp, versichert. Einmalig sei diese hessenweite Aktion. Viele neue Stücke gebe es zu bewundern. Mitmachaktionen seien geplant, Exkursionen, Ausstellungen – für jeden Geschmack und jedes Alter sei etwas dabei. Das Keltenmobil werde die Schulen ansteuern, Lehrkräfte können Infomaterial abrufen.More Related News