Hessen baut Mobilfunk aus
Frankfurter Rundschau
Die hessische Landesregierung schließt einen „Zukunftspakt“ mit Mobilfunk-Unternehmen. Weitere weiße Flecken sollen geschlossen werden
Die hessische Landesregierung hat mit drei großen Mobilfunkanbietern den weiteren Ausbau des Netzes beschlossen. „Unser Versprechen ist, dass überall in Hessen dieser Mobilfunk in erstklassiger Weise funktionieren muss“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Dienstag in der Wiesbadener Staatskanzlei.
Dort unterzeichneten er und Digitalministerin Kristina Sinemus (CDU) den „Zukunftspakt Mobilfunk für Hessen“, während die Vertreter:innen der Unternehmen digital zugeschaltet waren und ebenfalls unterschrieben. Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter und Telefonica-Vorstandsmitglied Valentina Daiber nannten als Ziel, bis 2025 den 5G-Standard für alle Haushalte in Hessen anbieten zu können. Walter Goldenits von der Telekom fügte hinzu, man blicke „voller Euphorie“ bereits auf den kommenden Standard 6G.
Der Pakt knüpft an eine ähnliche Vereinbarung von 2018 an. Seinerzeit hatten das Land und die Konzerne vereinbart, mindestens 4800 Masten für Mobilfunk neu in Betrieb zu nehmen oder die Technik dort auf einen höheren Standard zu bringen. Tatsächlich seien es fast 5800 Standorte geworden, berichtete Ministerin Sinemus. Davon war nur ein kleiner Teil, nämlich rund 650 Standorte, Neubauten. An mehr als 5100 Standorten sei modernisiert worden.
Außerdem sei es gelungen, „deutlich die weißen Flecken zu schließen“, schilderte Sinemus. Als Beispiele nannte sie den Odenwald, den Rheingau, den Kellerwald oder den Hohen Meißner – auch wenn es noch nicht überall Empfang gebe. Für wenig lukrative Standorte hat die Landesregierung ein Förderprogramm von 50 Millionen Euro aufgelegt, mit dem 300 zusätzliche Mobilfunkmasten in Betrieb genommen werden sollen.
Als hohe Hürde für den Ausbau nehmen Landesregierung und Unternehmen die langen Genehmigungszeiten wahr. Es dauere dadurch durchschnittlich zwei Jahre, um einen Mobilfunk-Standort in Betrieb zu nehmen, schilderten Ametsreiter und Goldenits. „Das ist natürlich unakzeptabel“, kommentierte der Telekom-Mann. Bouffier machte klar, dass er das ähnlich sieht.