Hesse: Jeder trägt Verantwortung für Demokratie
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Der 9. November ist für die Deutschen ein geschichtsträchtiger Ort. Landtagspräsidentin Birgit Hesse mahnt, die Erinnerung an die vielgestaltigen Ereignisse dieses Tages zu bewahren und Lehren zu ziehen.
Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Landtagspräsidentin Birgit Hesse hat den 9. November als Schicksalstag der Deutschen bezeichnet. Die Ereignisse, die mit diesem Tag verbunden seien, zeigten sowohl den Wert von Demokratie und Freiheit, als auch die Bedrohungen für das friedliche Miteinander der Menschen. "Der 9. November mahnt uns, aber er gibt uns auch Hoffnung", sagte Hesse am Donnerstag im Landtag in Schwerin. Jeder trage Verantwortung, für die Demokratie einzustehen, sie zu verteidigen und für künftige Generationen zu bewahren.
Hesse zählte die mit dem 9. November verbundenen geschichtlichen Ereignisse auf, das Ende des Kaiserreichs 1918, den gescheiterten Hitler-Ludendorff-Putsch 1923, die Reichspogromnacht 1938 und den Mauerfall 1989. Die Ereignisse seien zwar gegensätzlicher Natur, doch offenbarten sie die Natur der Demokratie: "Sie ist nicht einfach nur ein politisches System, sondern ein Geflecht aus Werten, Hoffnungen und menschlichen Beziehungen. Sie ist ambivalent und zuweilen anstrengend. Sie ist sowohl robust als auch zerbrechlich", sagte Hesse.
Die Reichspogromnacht, die zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte zähle, zeige, "wie schnell eine Mischung aus Propaganda, Vorurteilen und dem Versagen von Institutionen eine verheerende Wirkung entfalten kann, wenn all dem nicht Einhalt geboten wird". Doch zeige der Fall der Berliner Mauer, "dass der menschliche Wille, wenn er von Hoffnung, Solidarität und einem Streben nach Freiheit geleitet wird, auch positive Entwicklungen in Gang setzen kann", betonte Hesse.