
Herzstillstand! Gesunder Familienvater (29) stirbt an Koffein-Überdosis
RTL
Weil er zu viel Koffein zu sich nahm, erlitt der zweifache Familienvater einen Herzstillstand. Ab welcher Koffeinmenge wird es gefährlich?
Thomas Anthony Mansfield ist 29 Jahre alt und arbeitet unter anderem als Personal Trainer – er ist fit und gesund. Am 5. Januar dieses Jahres stirbt er aus heiterem Himmel. Untersuchungen haben laut "NorthWalesLive" jetzt ergeben: Der Brite aus Nordwales hatte sich bei der Koffeinmenge seines Fitness Drinks vertan und ist an einem Herzstillstand, verursacht durch eine Überdosis, gestorben.
Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht erklärt, welche Menge an Koffein unbedenklich ist und ab wann es gefährlich wird.
Mansfield arbeitet als Wachmann und Personal Trainer, er treibt Sport mit großer Leidenschaft. Zu diesem Hobby gehört für ihn auch Koffeinpulver, das er regelmäßig zu sich nimmt. Die empfohlene Dosierung liegt bei 60-300 Milligramm, zweimal am Tag. Da seine Waage nicht richtig funktioniert, nimmt der zweifache Vater aus Versehen deutlich zu viel des Nahrungsergänzungsmittels zu sich. In seinem Blut wurden 392 Milligramm Koffein pro Liter Blut festgestellt. Zur Orientierung: ab einem Wert von 78 Milligramm pro Liter Blut kann eine Koffeinvergiftung verursacht werden.
Dr. Christoph Specht erklärt im RTL-Interview, dass diese fatale Fehldosierung des 29-Jährigen "deutlich im tödlichen Bereich" liegt. Müssen wir uns jetzt Sorgen um unsere tägliche Tasse Kaffee machen? Der Mediziner gibt Entwarnung: "So etwas funktioniert immer nur mit Konzentraten. Durch echten Kaffee hat sich vermutlich auf der ganzen Welt noch niemand umgebracht." Denn: Kaffee zu trinken, sei alles andere als schädlich. Selbst vier bis sechs Tassen am Tag seien überhaupt kein Problem.
Trotzdem müsse man zwischen "Menschen, die 'koffeinaiv' sind, also keinen bis kaum Kontakt zu Kaffee haben und denjenigen, die Kaffee bereits gewöhnt sind, unterscheiden. "Erstere können schon bei einer einzigen Tasse Kaffee zittrig werden." Bei Jugendlichen könne dies mitunter zum Problem werden.
Wo wir auch schon beim nächsten Thema wären, denn was liebt so gut wie jeder Jugendliche? Energy Drinks. Specht sagt jedoch, dass der Konsum von den leistungssteigernden Erfrischungsgetränken in Maßen unbedenklich ist: "In Deutschland sind sie in ihrem Koffeingehalt begrenzt, sie haben etwa 32 Milligramm pro 100 Milliliter. Eine Dose hat also üblicherweise etwa 80 Milligramm, was ungefähr die Größenordnung einer Tasse Kaffee ist. Das ist nicht schlimm, wenn man dran gewöhnt ist."
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Gefährlich sind laut Specht also weder der alltägliche Kaffee oder hier und da die Dose Energy – sondern sogenannte Power oder Energy Shots. "Eine Vergiftung mit Koffein findet meist im Zusammenhang mit den Konzentraten oder Pülverchen, die man sich zusammenmischt, statt." Alles, was künstlich, nicht natürlich ist und gewisse Zusatzstoffe enthält, kann zum Problem werden: "Da sollte man – vor allem wenn man sie selbst anmischt – saumäßig gut drauf gucken – sonst kann es sehr gefährlich werden." So wie im Fall des sportbegeisterten Thomas Anthony Mansfield aus Nordwales. Mit dessen versehentlicher Dosis hätte man, so Specht, fünf Leute umbringen können, "das war eine gigantisch hohe Dosis, da war nichts mehr zu machen."