
Herthas Geldnot zwingt Klubboss zum Wortbruch
n-tv
Hertha BSC braucht dringend Geld und das bringt den Klubboss, der einst mit ambitionierten Zielen antrat, in Schwierigkeiten. Für einen neuen Partner begeht Kay Bernstein nun einen Wortbruch.
In die laufende Zweitliga-Saison startete Hertha BSC vergangene Woche noch mit blanker Brust, nun ist ein neuer Trikotsponsor gefunden - das Engagement sorgt für Ärger. Und der Präsident muss sich unter Verweis auf die schlechte finanzielle Lage des Klubs für einen Wortbruch rechtfertigen. Denn das Geld - berichtet wird von einem jährlichen Engagement in Höhe von zwei Millionen Euro - kommt künftig von "CrazyBuzzer", einem Sportwettenanbieter.
Dass es so kommen würde, hatte Präsident Kay Bernstein, ehemaliger Ultra und zum Wahlkampf angetreten mit einer langen Liste an Forderungen für ein moralisches Fundament des Klubs, ehedem für sich ausgeschlossen. In einem "Sponsoring-Kodex" postulierte Wahlkämpfer Bernstein im vergangenen Frühjahr: "Grundsätzlich müssen alle Sponsorings auf Ethik und Zukunftsfähigkeit überprüft werden. Die Ausrede 'Wir brauchen aber das Geld!' ist eines Vereins wie Hertha BSC nicht würdig." Konkret gehe es eben darum, "die schmutzige Sportwetten-Kohle" abzulehnen. Nun hat die Realpolitik zugeschlagen, Hertha BSC steht das Wasser finanziell weiter bis zum Hals. Und auch mit "schmutziger Kohle" lassen sich Rechnungen bezahlen.
Dann meldete sich Bernstein erneut zu Wort, nur wenige Stunden, nachdem der Klub den Deal mit dem neuen Partner verkündet hatte: "Als Präsident ist der Spagat zwischen Fan-Idealismus und Real-Politik ein ständiger Bestandteil des täglichen Wirkens", schrieb Bernstein in einer Erklärung. "Dass in diesem Fall ein Widerspruch zu dem Visionspapier der Initiative ‚Wir Herthaner‘ aus dem Frühjahr 2022 auftritt, ist mir natürlich bewusst."

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