Hertha BSC ist großes Kino. Man darf nur nicht auf Fußball stehen
Die Welt
Jahrelang war Hertha BSC im deutschen Fußball eine graue Maus, für die sich abseits der Hauptstadt kaum jemand interessierte. Seit fast drei Jahren bestimmt der Klub nun aber regelmäßig die Fußballschlagzeilen. Die Sache hat nur einen Haken.
Felix Magath also. Auf den ersten Blick überraschend. Auf den Zweiten aber eigentlich logisch. Denn wer die Volten bei Hertha BSC in jüngerer Vergangenheit verfolgt hat, konnte nur zu dem Schluss kommen, dass diese Seifenoper den nächsten großen Cliffhanger bieten wird. Und so wird die vakante Stelle des Cheftrainers beim stark abstiegsbedrohten Bundesligaklub acht Spieltage vor Saisonende nicht mit einem Nobody aus dem Nachwuchs oder einem langweiligen Durchschnittstrainer besetzt, sondern „Quälix“ aus der Rente geholt. Das Publikum wird am kommenden Wochenende gebannt nach Berlin schauen. Das gab es lange Jahre nicht.
Vor etlichen Jahren war Hertha ab und zu mal sportlich aufregend. Da spielte die Mannschaft tollen Fußball, schaffte es in die Champions League, hatte einen Star wie Marcelinho und später einmal sogar bis kurz vor Saisonende die Chance, Meister zu werden (der wurde dann der VfL Wolfsburg mit Trainer Magath, 2009 war das).