Hertha BSC gegen den HSV und den drohenden Untergang
DW
Der Abstieg aus der Bundesliga wäre für Hertha BSC der Super-GAU. In der Relegation gegen den Hamburger SV müssen die Berliner die Saison retten - es geht um mehr als den Klassenerhalt.
Die Art und Weise, wie die Berliner am Ende eines spannenden Bundesliga-Finales doch noch in der Relegation landeten, war ein echter Nackenschlag. Innerhalb weniger Minuten kassierte die Hertha zunächst das 1:2 gegen Borussia Dortmund, dann traf der VfB Stuttgart zum 2:1 gegen Köln. Statt knapper Rettung hieß es, doch noch einmal weiterkämpfen, die Konzentration behalten, neuen Mut fassen. Woher dieser Mut in den beiden Duellen mit dem Hamburger SV aber kommen soll, ist fraglich. Die Saison ist für den Hauptstadtklub, der eigentlich ganz andere Ziele hat, einmal mehr katastrophal gelaufen. Mit Felix Magath soll der dritte Trainer der Saison den Abstieg verhindern.
Neben der sportlichen Misere wurde deutlich, dass es auch im Binnenverhältnis des Klubs an mehreren Stellen hakt: Mäzen Lars Windhorst und Präsident Werner Gegenbauer, die sich einen offenen Streit liefern, Geschäftsführer Fredi Bobic, der mehr und mehr in der Kritik steht, eine Mannschaft, die nach der Derby-Niederlage gegen den 1. FC Union, von den eigenen Fans beschimpft und drangsaliert wird. Zwar haben sich Team und Anhänger wieder versöhnt, doch dürfte dieser vorübergehende Frieden bei einem Abstieg schnell wieder gebrochen werden.
Gegen den HSV fehlt Magath der gelbgesperrte Mittelfeld-Abräumer Santiago Ascacibar. Außerdem ist der Einsatz von Torhüter Marcel Lotka fraglich. Er hatte sich bei einem Zusammenstoß mit dem Pfosten in Dortmund das Nasenbeinbruch gebrochen. Mit dem HSV erwartet die Berliner ein Team, das eigentlich mit dem Thema Aufstieg schon enttäuscht abgeschlossen hatte. Doch dann gewannen die Hamburger ihre letzten fünf Ligaspiele und schafften es doch noch in die Relegation. Dort treten sie mit viel Selbstbewusstsein an, gegen geknickte Herthaner, die viel mehr zu verlieren haben als ihre Gegner.
Felix Magath (Trainer Hertha BSC): "Seitdem ich die Verantwortung trage, haben wir eine positive Entwicklung gemacht. Wer das Spiel in Dortmund gesehen hat, hat zwei Erstligisten gesehen, einer davon waren wir. Es gibt keinen Grund, mit einem schlechten Gefühl an die Aufgabe zu gehen. Wir sind gut drauf, das zeigen wir noch zweimal."
Tim Walter (Trainer Hamburger SV): "Wir haben das Momentum auf unserer Seite."