
Hertha BSC entlässt Tayfun Korkut
DW
Hertha BSC bleibt in der Bundesliga im Jahr 2022 ohne Sieg und zieht die Konsequenzen: Trainer Tayfun Korkut muss nach dem Absturz auf Platz 17 gehen. Wer den Berliner Traditionsklub retten soll, ist ungewiss.
0:2 bei Borussia Mönchengladbach - so lautete am Samstagabend das letzte Ergebnis, das Hertha BSC unter der Führung von Trainer Tayfun Korkut einfuhr. Am 26. Spieltag der Bundesliga war es die 15. Saisonniederlage für den Hauptstadtklub, der auf Abstiegsrang 17 abstürzte. Am nächsten Morgen stand nach relativ kurzer Krisensitzung des Hertha-Führungsstabs fest, dass Korkut nach nur 104 Tagen entlassen ist.
"Nach verheißungsvollem Start haben wir nun offen und klar die Entwicklung der Leistungen und Ergebnisse analysiert. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, eine nochmalige Veränderung vorzunehmen", wurde Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic im offiziellen Statement des Vereins zitiert. Korkut war im November 2021 verpflichtet worden, um den Verein aus der Abstiegszone in der Tabelle nach oben zu führen. Sein Vertrag lief nur bis zum Ende der Saison.
Bobic steht nun selbst unter Druck und muss bereits den siebten Hertha-Trainer in den vergangenen knapp drei Jahren suchen. Wer den Abstieg in die Zweitklassigkeit im Saison-Endspurt von nur noch acht Spielen verhindern soll, konnte der ehemalige Torjäger allerdings zunächst noch nicht beantworten. "Über die Nachfolge auf der Position des Cheftrainers werden wir informieren, sobald diese Personalie abschließend geklärt ist", hieß es in der kurzen Pressemitteilung.
Spekuliert wird in Berlin allerdings schon heftig. Der ehemalige Hertha-Spieler und Bayern-Trainer Niko Kovac gilt als Wunschkandidat vieler Fans. Auch die beiden in England erfolgreichen David Wagner und Daniel Farke werden gehandelt. Am Sonntag absolvierten Herthas Ersatzspieler unter der Leitung von Sturm-Trainer und Klub-Legende Vedad Ibisevic ihre Regenerationseinheit, die Torhüter trainierten unter Torwarttrainer Andreas Menger auf dem Platz.
Wer auch immer in Korkuts Fußstapfen tritt, er hat keine leichte Aufgabe: "Es bleiben noch acht Partien, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Mit dieser Entscheidung wollen wir alle Beteiligten nochmal intensiver für die Situation sensibilisieren", sagte Bobic. "Wir setzen auf die positiven Effekte eines Neuanfangs."