
Herrmann plädiert für gemeinnützige Arbeit von Asylbewerbern
n-tv
Rechtlich ist es schon länger möglich, Asylbewerber zu gemeinnütziger Arbeit zu verpflichten. Einige Kommunen praktizieren dies bereits. Der Innenminister würde dies gerne ausweiten.
München (dpa/lby) - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat die Städte und Landkreise in Bayern ausdrücklich dazu ermuntert, Asylbewerber für gemeinnützige Arbeit zu gewinnen. "Ich bitte ausdrücklich alle Oberbürgermeister und Landräte, die bestehenden rechtlichen Möglichkeiten zu nutzen, um Asylbewerbern eine gemeinnützige Arbeit anzubieten", sagte Herrmann am Mittwoch. "Das kann eine Win-Win-Situation für alle sein: Die Menschen leisten einen Beitrag für die Gesellschaft, was wiederum die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöht. Zugleich können sie bis zu ihrem Asylbescheid einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen und erhalten Struktur in ihrem Alltag."
Ein positiver Nebeneffekt sei, dass man in einem gemeinnützigen Job sein Deutsch verbessern und Kontakte knüpfen könne. "Und wer weiß: Vielleicht findet der ein oder andere so auch seinen künftigen Arbeitgeber", fügte Herrmann hinzu.
Ganz aktuell hat der neue Landrat des ostthüringischen Saale-Orla-Kreises, Christian Herrgott (CDU), mit einem entsprechenden Beschluss Schlagzeilen gemacht: Dort sollen Asylbewerber für bis zu vier Stunden Arbeit pro Tag verpflichtet werden. Grundlage ist eine entsprechende Regelung im Asylbewerberleistungsgesetz, wie ein Kreis-Sprecher sagte. Die Geflüchteten sollen für 80 Cent Entlohnung pro Stunde einfache Arbeiten erledigen. Weigern sie sich, drohen Geldkürzungen von bis zu 180 Euro im Monat.
