
Herausforderung Hochradfahren
n-tv
Wenn Tobias Krieger an einem vorbeifährt, kann man kurz den Eindruck bekommen, aus einer Zeitmaschine ausgestiegen zu sein. Der Karlsruher ist mit dem Hochrad unterwegs. Heute zählt er zu wenigen, die das noch können.
Karlsruhe (dpa/lsw) - Einer der heikelsten Momente für Tobias Krieger ist das Absteigen. Ein kleiner Metallstab, der Step, steht ihm zur Verfügung, wenn er sich vom Hochrad schwingt. Kaum lang genug für eine Schuhbreite. Dann heißt es: Tritt finden, Gewicht verlagern, bremsen und schnell den zweiten Fuß auf den Boden setzen.
"Das ist ein kurzer Moment", sagte Krieger. "Den Step muss man blind finden." Wenn es regnet, sei ihm die Abrutschgefahr zu groß zum Hochradfahren. "Alles, was nass und glitschig ist, vermeide ich wie die Pest."
Auch wenn er Kurven fährt, kann Krieger nicht absteigen. Denn der Sattel sitzt kurz hinter den Griffen zum Lenken auf dem übergroßen Vorderrad. An dem sind auch die Pedale montiert. Sitzt Krieger dort und das Rad schwenkt nach links oder rechts für eine Kurve, kommt er mit dem Bein nicht auf den Step, der am sogenannten Rücken angebracht ist - einer gebogenen Strebe, die zum viel kleineren Hinterrad führt.