Hellseher lagen auch 2023 skurril daneben
n-tv
Eine Auswertung von Zukunftsprognosen ergibt: Wahrsager kommen auch in diesem Jahr nicht gut weg. Spektakuläre Treffer? Fehlanzeige. Und die Welt ist auch nicht untergegangen.
Gürteltiere und Pinguine fallen in Städte ein, die Erdumlaufbahn ändert sich drastisch und eine Wirtschaftskrise treibt die Menschen in den Kannibalismus: Für Hellseher war auch das Jahr 2023 nach einer Auswertung der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) im südhessischen Roßdorf denkbar schlecht. "Wirklich spektakuläre Treffer waren nicht zu erkennen. Wenn es Treffer gab, waren sie trivial", heißt es in dem Bericht. King Kong zeigt sich wieder nicht, der Weltuntergang ist auch ausgeblieben und kein Eichhörnchen sorgte für einen Blackout in New York.
"Hellseher sagen immer Dinge voraus, die schon einmal passiert sind", sagt der Mainzer Mathematiker Michael Kunkel, der seit 22 Jahren die teils kruden Prognosen von Astrologen, Wahrsagern und Hellsehern unter die Lupe nimmt. "Die Fantasie geht nicht so weit, dass was Neues passiert." So seien nach Corona neue Viren, nach Benedikt XVI. ein neuer Rücktritt des Papstes vorhergesagt worden. "Wenn was passiert ist, geht es in den Fundus ein."
Zur Krönung Charles III. im Mai habe es Prognosen gegeben, er bleibe nicht lange König, habe ein schweres Jahr oder die Zeremonie werde verschoben. "Dass die Krönung ausfällt, hat keiner gesagt. Man hat sich da nicht viel getraut", sagt Kunkel. Für Ex-US-Präsident Donald Trump sei vorhergesagt worden, er könne juristische Probleme bekommen. Zudem wurde prophezeit, dass Kroatien in den Euroraum aufgenommen und in Deutschland das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet wird. All dies sei vorher schon klar oder bereits beschlossen gewesen. "Ansonsten war bei Promis nicht viel los", sagt Kinkel über die Prognosen und spricht von "Standard-Blabla".