Heiraten oder lieber doch nicht?
n-tv
Die Kolumnistin ist verheiratet, nicht zum ersten Mal. Sobald also jemand laut etwas für oder gegen die Ehe sagt, schaut sie interessiert hin, weil sie bestimmt noch was lernen kann. Eines aber weiß sie ganz genau: Dieses Mal isses für immer.
Ja, so wächst man, beziehungsweise frau, auf (zumindest wenn man mindestens aus den 60er, 70er und auch noch den 80er Jahren kommt): "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute - und zwar lange und glücklich miteinander." Ideal! Wie bei Schneewittchen und ihrem König. Märchen endeten schon immer so - das Hetero-Paar heiratet. Egal, ob bei den Gebrüdern Grimm oder in 1001 Nacht: Ende gut, Ehe gut. Dabei fangen die Probleme nach der Hochzeit doch erst wirklich an. Selbst nach einer sogenannten Märchenhochzeit. Denn das Leben hält, verheiratet oder nicht, ein paar echte Überraschungen bereit.
Ich denke, es ist relativ unerheblich, ob ein Paar heiratet oder nicht, das Glück der beiden hängt garantiert nicht von einem Stück Papier ab oder einer Institution. Das Glück eines Paares hängt einzig und allein von diesen beiden Personen ab.
Ich weiß das, denn ich habe es erlebt. Ich bin zum wiederholten Mal verheiratet und war es auch lange nicht. Was davon hat mich glücklicher gemacht? Kann ich nicht beantworten, denn sowohl das Verheiratetsein als auch das Nichtverheiratetsein gehörten und gehören in diesem Moment genau so und nicht anders zu meinem Leben. Jede Entscheidung ist freiwillig, zumindest ist das in meinem Kulturkreis so. Was Zwangs-, arrangierte und Kinderehen mit Menschen, vor allem Frauen und Mädchen, aber auch jungen Männern, anrichten können, steht auf einem anderen Blatt.