Heimlicher Afghanistan-Besuch: US-Abgeordnete sorgen für Ärger
Frankfurter Rundschau
Zwei Kongressabgeordnete der USA sorgen mit einer heimlichen Reise nach Afghanistan für Ärger. Jetzt stellen sie sich gegen Joe Biden.
Washington D.C./Kabul – Inmitten des chaotischen Truppenabzugs aus Afghanistan sorgten zwei Kongressabgeordnete der USA für Ärger, als sie in das Krisengebiet in Kabul flogen. Die Reise fand am Dienstag (24.08.2021) statt und war nicht autorisiert. Mitglieder des Militärs und der Regierung kritisierten, dass der Besuch für Ablenkung bei den Einsatzkräften sorgte. Außerdem haben die Abgeordneten für ihren Rückflug ein Flugzeug genutzt, dass eigentlich für die Evakuierung von US-Bürgern und bedrohten Afghanen gedacht war, wie washingtonpost.com berichtete. Bei den Abgeordneten handelte es sich um den Demokraten Seth Moulton und den Republikaner Peter Meijer. In einem Statement der beiden heißt es, dass sie ihre Reise nach Afghanistan mittels eines Linienfluges in die Vereinigten Arabischen Emirate begannen, wobei sie die Tickets aus eigenen Mitteln bezahlten. Von dort gelangten sie auf einen leeren Militärflug Richtung Kabul, wo sie weniger als 24 Stunden später mit einer Maschine der USA wieder abflogen. Zwei anonyme Personen, die in Details der Reise eingeweiht sind, ließen im Gespräch mit washingtonpost.com ihrem Ärger über die Sache freien Lauf. „Es ist genauso schwachsinnig wie egoistisch“, beschwerte sich einer von ihnen und fügte hinzu: „Sie nehmen Sitzplätze von Amerikanern und bedrohten Afghanen, während sie unsere Diplomaten und Bediensteten einem Risiko aussetzen, nur um einen Moment im Rampenlicht zu haben.“ Ein anderer US-Diplomat sprach sich für eine Ermahnung der Abgeordneten aus und sagte, die Aktion sei „eines der verantwortungslosesten Dinge, die er je von einem Gesetzgeber gehört hat.“More Related News