Heftige US-Inflation lässt Börsen abstürzen
n-tv
An den Börsen geht es bergab. Erst vermiesen aktuelle Inflationsdaten aus den USA die Stimmung. Dann trübt sich auch noch die Konsumlaune der US-Amerikaner ein.
Die überraschend hohe Inflation in den USA sorgt für massive Verluste an den Aktienmärkten, weltweit rauschen die Kurse in den Keller. In Zahlen ausgedrückt: Der deutsche Leitindex DAX verliert 2,5 Prozent, der Verlust im Wochenverlauf beträgt nun fast 4 Prozent. Der US-Standardwerte-Index S&P 500 gibt 2,3 Prozent ab und der Tech-Index Nasdaq 100 sogar mehr als 3 Prozent.
Zuvor hatte das US-Arbeitsministerium eine unerwartet hohe Inflation für Mai veröffentlicht. Das Preisniveau zog demnach um 8,6 Prozent an und erreichte damit den höchsten Stand seit Dezember 1981. Im Vorfeld war allgemein eine Stagnation auf dem April-Niveau von 8,3 Prozent erwartet worden. Doch Materialengpässe und erhöhte Energiekosten auch infolge des russischen Angriffskrieges halten den Preisdruck hoch. "Die Inflation hat ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht", sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. "Es werden noch weitere derart hohe Zahlen folgen."
Die US-Notenbank Federal Reserve hatte Anfang Mai den größten Zinsschritt seit 22 Jahren unternommen und den Leitzins um einen halben Punkt auf die neue Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent angehoben. Fed-Präsident Jerome Powell hat für die Sitzungen im Juni und Juli jeweils ähnlich starke Erhöhungen signalisiert. Nun könnte der Druck auf die Fed steigen, die Zinsen schneller und stärker zu erhöhen als bisher geplant.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.