Heckler & Koch hofft auf höhere Nachfrage vor US-Wahlen
n-tv
43 Prozent des Umsatzes macht Heckler & Koch mittlerweile in den USA. Vor allem der Verkauf von Waffen an Privatleute treibt das Geschäft - und dürfte vor den Wahlen 2024 noch steigen. Nach dem "Ausnahmejahr" 2022 sinkt allerdings vorerst der Umsatz.
Der Waffenhersteller Heckler & Koch setzt bei seinen Geschäften immer stärker auf die USA. Wie das Unternehmen bei seiner Hauptversammlung in Rottweil bekanntgab, lag der USA-Umsatzanteil im vergangenen Jahr bei 43 Prozent. 2019 waren es 25 Prozent, 2020 bereits 34 Prozent und 2021 dann 41 Prozent. Binnen drei Jahren stieg der US-Umsatz von 60 Millionen Euro auf zuletzt 132 Millionen Euro (2022).
Seit 2020 sind die USA der wichtigste Markt der schwäbischen Waffenschmiede, zuvor war es Deutschland. In Georgia hat H&K ein Montagewerk für Pistolen. "Der Zivilmarkt in den Vereinigten Staaten ist für Heckler & Koch in hohem Maße bedeutend", sagt Firmenchef Jens Bodo Koch. Mit Zivilmarkt gemeint sind Verkäufe an Privatleute. In Deutschland ist dieser Markt eine Nische, in Amerika ist er wegen der ebenso ausgeprägten wie umstrittenen Waffentradition in der Gesellschaft aber besonders groß. H&K verkauft in Amerika vor allem Pistolen, aber auch Gewehre an zivile Schützen.
Der Wettbewerb ist hart, große Konkurrenten sind Smith & Wesson, Colt und Sig Sauer. Letztere Firma hatte bis 2020 ein Werk in Eckernförde in Schleswig-Holstein, verlagerte dann aber die Produktion in die USA - ein Schritt, der die wirtschaftliche Anziehungskraft des Waffenmarktes jenseits des Atlantiks verdeutlicht.