Hass in der Hauptstadt – immer mehr Straftaten gegen Minderheiten
Die Welt
In Berlin werden Menschen immer öfter wegen ihrer Hautfarbe oder ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer sexuellen Identität angegangen. Die Zahl der Fälle von „Hasskriminalität“ hat sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdreifacht. Die Täter kommen oft davon.
Mal sind es Beleidigungen oder Bedrohungen. Mal sind es gewalttätige Übergriffe, bei denen die Opfer um ihr Leben fürchten müssen: Angehörige von Minderheiten sehen sich in der deutschen Hauptstadt immer häufiger Anfeindungen und körperlicher Gewalt ausgesetzt. Die Berliner Staatsanwaltschaft erfasst solche Taten als sogenannte „Hasskriminalität“ – und die Zahl der Fälle, die dieser Kategorie zugerechnet werden, ist in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gestiegen. Das ergibt sich aus der Antwort der Berliner Senatsverwaltung für Inneres auf eine Anfrage der Grünen. Das noch unveröffentlichte Dokument liegt WELT vorab vor.
Im Jahr 2017 wurden in Berlin demnach etwas mehr als 1.100 Straftaten der „Hasskriminalität“ zugerechnet. Nach einem stetigen Anstieg in den Folgejahren registrierte die Staatsanwaltschaft im Jahr 2020 bereits gut 2.600 neu eingehende Fälle dieser Kategorie. Im vergangenen Jahr waren es schon mehr als 3.700 neu registrierte Hass-Straftaten.