
Hartes Pflaster Atlanta
Frankfurter Rundschau
Was würde der Bürgerrechtler Martin Luther King heute zu seiner Geburtsstadt Atlanta sagen?
In Atlanta, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Georgia, ist man ohne Auto ziemlich aufgeschmissen. Doch es ist nötig. Highways, Schnellstraßen und sogar zwei Interstate-Autobahnen, Abfahrten, Gabelungen, Übergänge und Kreuzungen zerteilen die Stadt. Wer hier fährt, tut es auf hartem Pflaster. Der Verkehr ist schnell, die Sprache der Straße rau. Auf dem Weg zu einem Freund begann es zu regnen. Ich kenne Nieselregen, Landregen, Starkregen. Das hier jedoch war anders. Tropischer Platz-, Sturz- und Dauerregen. Einfach nur gewaltig. Irgendwie schaffte ich es im Schritttempo zum Coffeeshop. Als der Freund mich sah, nass bis auf die Knochen von den zwei Schritten ins Kaffee hinein, meinte er ungerührt nur: Hurrikansaison. Atlanta bekommt den Regen ab, den die Stürme mitbringen. Dov heißt der Freund, er leitet das Büro des American Jewish Commity in Atlanta. Wir hatten einiges zu besprechen, auszutauschen, zu planen, aber mir ging es vor allem darum, etwas über das jüdische Leben hier zu erfahren. Immerhin leben in Atlanta ungefähr so viele Juden wie in ganz Deutschland. Etwa 130 000.More Related News