
Hardliner Johnson wird Sprecher des US-Repräsentantenhauses
n-tv
Nach einem wochenlangen internen Machtkampf setzt sich der Republikaner Mike Johnson als vierter Kandidat bei der Wahl im Repräsentantenhaus durch. Der Hardliner und Trump-Getreue hatte kurz vor der Wahl noch Unterstützung des Ex-US-Präsidenten erhalten.
Der Republikaner Mike Johnson hat bei einer Abstimmung im Repräsentantenhaus genug Stimmen erhalten, um neuer Vorsitzender der Kongresskammer zu werden. Der 51-Jährige wurde mit 220 Stimmen auf den mächtigen Posten gewählt, wie nach der Abstimmung in der Parlamentskammer offiziell verkündet wurde. Der Hardliner und Unterstützer des früheren Präsidenten Donald Trump ist damit die neue Nummer drei der staatlichen Rangfolge nach dem US-Präsidenten und dessen Vize.
Mit der Wahl Johnsons ist der US-Kongress nach mehr als drei Wochen des weitgehenden Stillstands wieder arbeitsfähig. Ob das Chaos im Parlament nun wirklich ein Ende hat, ist aber offen. Denn Johnson steht bereits die erste große Bewährungsprobe bevor. Der vorherige Vorsitzende der Parlamentskammer, Kevin McCarthy, war Anfang Oktober in einer historischen Abstimmung von dem mächtigen Posten abgewählt worden. Johnson war nach McCarthys Abwahl bereits der vierte republikanische Kandidat für den Vorsitz. Drei zuvor von den Republikanern nominierte Kandidaten hatten wegen fehlender Unterstützung in den eigenen Reihen hingeworfen - zwei davon, bevor es überhaupt zu einer Abstimmung im Plenum kam.
Der Republikaner Jim Jordan wiederum hatte drei erfolglose Wahlgänge in der Kammer über sich ergehen lassen, bevor seine Fraktion ihn aus dem Rennen nahm. Das völlige Durcheinander zeigte auf dramatische Weise die Zersplitterung der republikanischen Partei, die sich im internen Machtpoker wochenlang nicht auf einen neuen Vorsitzenden einigen konnte. Den Republikanern brachte das den Vorwurf ein, sie seien komplett dysfunktional und nicht zu politischer Arbeit in der Lage. Auch Mitglieder der republikanischen Fraktion äußerten sich in den vergangenen Tagen zunehmend frustriert und verärgert.