
Hansi Flicks WM-Team kämpft gegen den Makel
n-tv
Sommerpause? Nicht für die besten Fußballer des Kontinents. Denn es ist Zeit für die Nations League. Der Wettbewerb, über dessen Sinn und Relevanz diskutiert werden darf, hat in diesem Sommer tatsächlich eine wichtige Funktion: Er dient als Testfeld der Trainer für die WM.
Die Nations League ist in der Öffentlichkeit - sagen wir doch einfach wie es ist - ein Wettbewerb, der auf der so gigantischen Skala der Fußball-Ernsthaftigkeit einen wenig prominenten Platz einnimmt. Und das ist noch die Wahrheit in schön. Dass der Abstieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der ersten Auflage damit korrigiert wurde, dass die Zahl der Teilnehmer im elitären Zirkel des Kontinents einfach aufgestockt wurde, hat die Glaubwürdigkeit auch nicht zwingend erhört. Auch das ist eher die Wahrheit in schön. Aber gut, im Fußball geht's bekanntermaßen um sehr viel Geld. Und die Nations League soll die neue Cash Cow werden.
Die Idee dieses Wettbewerbs in Turnierform ist aber auch phänomenal. Da spielen in verdichteter Form Teams auf (vermeintlicher) Augenhöhe in unterschiedlichen Gruppen gegeneinander, können sogar auf- und absteigen (außer dieser Wettbewerb wird wieder refomiert). Es geht um eine Trophäe, wie auch immer die aussieht und nicht darum, sich freundschaftlich abzuklopfen. Dass die Nations League den Spielern dringende Erholung nach einer zehrenden Saison raubt, nun ja, das gehört zu den kleinen Kollateralschäden. Irgendwas ist immer. Und das Turnier in diesem Sommer eine neue Wichtigkeit! Angesichts der drohenden, pardon, nahenen Winter-Weltmeisterschaft in Katar bleibt den Trainern der Auswahlmannschaften nicht viel Zeit, um ihre Kader auf das Leuchtturmprojekt der FIFA vorzubereiten.
Die Nations League, sie klettert auf der gigantischen Skala der Fußball-Nebensächlichkeiten rapide bergauf. Und man darf tatsächlich annehmen, dass sich Spieler und Trainer im Sommer 2022 wirklich für diesen Wettbewerb interessieren. Vier Spiele in elf Tagen stehen für das DFB-Team an. Den Auftakt macht die Partie gegen Italien, den Europameister, der nach dem Rausch von Wembley im vergangenen Sommer komplett in sich zusammen gefallen ist, und im November nicht nach Katar reist. Gespielt wird am Samstag im heißen Bologna (ab 20.15 Uhr bei RTL und im Liveticker bei ntv.de).
