Handballer setzen auf neuen Teamgeist
ZDF
Ein letzter Corona-Fall kurz vor Abflug und ein Sieg, der Hoffnung macht: Das DHB-Team verlässt durchaus optimistisch die Handball-EM.
Mit Pizza, Bier und Cocktails feierten Deutschlands Handballer in ihren Hotelzimmern eine virtuelle EM-Abschlussparty, ehe es nach zehn Tagen im Corona-Ausnahmezustand nach Hause ging.
EM-Debütant Julian Köster sprach allen aus der Seele: "Ich freue mich auf die Familie, meine Freundin und darauf, mal wieder unter Leute gehen zu können. Auch wenn die EM Spaß gemacht hat: Es war doch eine lange Isolationszeit."
Ein Platz im Charterflieger von Bratislava nach Frankfurt am Main blieb am Mittwochmorgen jedoch frei. Rückraumspieler Lukas Stutzke wurde als 16. DHB-Spieler bei der Endrunde in Ungarn und der Slowakei positiv auf Corona getestet und mit einem Privat-Shuttle in die Heimat gefahren.
Es war der Schlusspunkt des Corona-Wahnsinns von Bratislava, aus dem die Mannschaft viel Energie für die Zukunft ziehen kann. "Auch für die Psyche war es echt hart. Jeder hat alles gegeben. Dieser Zusammenhalt wird nachhallen", mutmaßte Rückraumspieler Paul Drux.
DHB-Sportvorstand Axel Kromer war nach dem sportlich bedeutungslosen 30:29-Sieg zum EM-Abschluss gegen Russland sichtlich gerührt. "Es ist nicht das beste Ergebnis, das ein DHB-Team erreicht hat, aber eine unglaublich außergewöhnliche Leistung", lobte er den Gesamtauftritt der am Ende auf 13 Akteure dezimierten DHB-Auswahl.
Auch für Bundestrainer Gislason war das Erfolgserlebnis beim letzten EM-Auftritt Balsam für die geschundene Seele. "Ich bin froh, dass es vorbei ist", räumte der 62-jährige Isländer danach ein und verteilte ein großes Lob an seine Schützlinge:
"Es war ein schönes Erlebnis, die schwierigen Tage mit der Mannschaft zu erleben", so der Bundestrainer. Der Zusammenhalt innerhalb der wegen ständig neuer Ausfälle zusammengewürfelten Truppe machte die Handball-EM für alle Beteiligten zu etwas ganz Besonderem. Insgesamt waren 28 Spieler im Einsatz.