
Handball-Star Knorr vernichtet sich selbst
n-tv
Juri Knorr ist der große Star der Handball-Nationalmannschaft bei dieser EM. Doch der Publikumsliebling ist mächtig unzufrieden - vor allem mit sich selbst. Nach der EM-Niederlage gegen Dänemark findet der Nationalspieler überraschend klare Worte zu seiner Leistung.
Völlig niedergeschmettert analysierte Deutschlands Spielmacher Juri Knorr das Halbfinal-Aus gegen Dänemark und kritisierte vor allem seinen eigenen EM-Auftritt. "Es ging für mich nicht um den ultimativen Erfolg. Ich wollte einfach diese Erfahrung haben und mir im Nachhinein nichts vorwerfen. Leider werfe ich mir was vor", sagte der Handball-Nationalspieler nach dem 26:29 und ergänzte: "Das Gefühl, in solch einem großen Spiel nicht alles rausgehauen zu haben, enttäuscht mich so. Es tut einfach weh, nicht alles gegeben zu haben".
Das EM-Halbfinale vor fast 20.000 Fans in der Kölner Lanxess Arena war nicht das Spiel des Juri Knorr. Nach einer durchwachsenen Leistung gegen das skandinavische Top-Team wechselte sich der 23-Jährige quasi selbst aus. "Er kam selber raus und hat um eine Pause gegeben. Man merkt ihm natürlich an, dass er viel spielt. Er muss irgendwann mal die Batterie laden", sagte Bundestrainer Alfred Gislason.
Unmittelbar nach dem Abpfiff kauerte Knorr auf einem Stuhl an der Seitenlinie und wurde von DHB-Sportvorstand Axel Kromer getröstet. "Ich mache mir Vorwürfe, dass ich in einem der größten Spiele meiner Karriere, in dem ich Spaß haben und das ich genießen wollte, nicht alles auf der Platte gelassen habe", sagte der Rückraumspieler, der mit vier Toren immerhin Deutschlands zweitbester Schütze gegen die Dänen war.

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