Hanauer Anschlag: Ausschuss hört Kriminologen und Psychiater
n-tv
Wiesbaden (dpa/lhe) - Im Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags zu dem rassistischen Anschlag in Hanau geht es heute um die Einsatztaktik der Polizei am Tatabend sowie um das Umfeld des Täters. Dazu werden ein Kriminologe sowie ein Psychiater gehört. In dem Ausschuss geht es vor allem um die Frage, ob es vor, während oder nach der Tat zu einem Behördenversagen gekommen ist. Ein 43-jähriger Deutscher hatte am 19. Februar 2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. Danach tötete er seine Mutter und nahm sich selbst das Leben. Die Angehörigen der Opfer kritisieren die Polizeiarbeit und fordern eine umfassende Aufklärung der Tat.
Bereits bei der vorangegangenen Sitzung des Ausschusses hatte der Präsident des Polizeipräsidiums im nordrhein-westfälischen Hamm, Thomas Kubera, die Arbeit der Polizei in der Tatnacht in Hanau verteidigt. So sei die erste Streife erstaunlich schnell am Einsatzort gewesen, habe agiert und viel Gutes zur Gefahrenabwehr getan. Zugleich erklärte Kubera, der Einsatz sei für die Beamten aus dem Nichts gekommen und sie seien hochgradig gefordert gewesen. Man könne für Einsätze nicht alles bis ins letzte Detail vorschreiben und in einem solchen Geschehen nicht erwarten, dass alles lehrbuchmäßig ablaufe.