
Hamburgs Problem-Moschee
Die Welt
Als Anlaufpunkt für schiitische Muslime erbaut, geriet die „Blaue Moschee“ schnell ins Visier des Verfassungsschutzes. Ihr Trägerverein, das Islamische Zentrum Hamburg, soll die wichtigste Vertretung des Iran in Europa sein. Nun wird der Konflikt auch juristisch ausgetragen.
Ihre Lage könnte exklusiver nicht sein: Mitten auf der Uhlenhorst gelegen, die Außenalster nur ein paar Schritte entfernt. Die Imam-Ali-Moschee mit ihren beiden Minaretten wirkt inmitten der Alstervillen prachtvoll, aber auch wie ein Fremdkörper. Platz für 1500 Gläubige bietet das Gebäude, das wegen seines azurblauen Außenkacheln vor allem als „Blaue Moschee“ bekannt ist.
Iranische Kaufleute initiierten den Bau in den 50er-Jahren. Der Grundstein wurde 1960 gelegt, drei Jahre später stand der Rohbau. Der morastige Untergrund erschwerte die Bauarbeiten. Probleme gab es auch bei der Finanzierung. Fertig war die Moschee 1992, also erst 30 Jahre später. Und etwa zur selben Zeit geriet die Trägerorganisation des Gotteshauses, der Verein „Islamisches Zentrum Hamburg“ (IZH), in den Fokus des Hamburger Verfassungsschutzes.