
Haftstrafen nach Teufelsaustreibung mit Salz
n-tv
Ein islamischer Wunderheiler empfiehlt einem Paar gegen dessen Kinderlosigkeit eine grausame Methode: Der Ehemann und seine Eltern flößen der Frau literweise Salzwasser ein, um einen vermeintlichen Teufel auszutreiben. Die 22-Jährige stirbt. Zwei der drei Täter müssen für mehrere Jahre ins Gefängnis.
Im Prozess um eine tödliche Teufelsaustreibung durch einen Wunderheiler hat das Berliner Landgericht zwei Familienmitglieder des Opfers zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Ein weiteres Familienmitglied erhielt eine Bewährungsstrafe, die Urteile erfolgten wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Der ebenfalls angeklagte sogenannte Wunderheiler Mazen K. wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung sowie einer Zahlung von 1500 Euro verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Wajdi H., dessen Mutter Widad A. und dessen Vater Mohamad H. auf Empfehlung des islamischen Wunderheilers K. hin im Dezember 2015 der 22-jährigen Ehefrau von Wajdi H. über eine Woche hinweg täglich rund anderthalb Liter Salzwasser verabreicht und sie so vergiftet hatten. Der sogenannte Hodscha empfahl demnach das Vorgehen, um einen vermeintlichen Teufel auszutreiben, den er für die Kinderlosigkeit des Paars verantwortlich machte. Die Frau trank nach Feststellungen des Gerichts das Salzwasser zu Beginn noch freiwillig. Ihr gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich jedoch zusehends.More Related News