
Haftstrafen für Mutter und Tochter gefordert
n-tv
Braunschweig (dpa/lni) - Im Prozess um einen mutmaßlich geplanten Auftragsmord in Wolfenbüttel hat die Staatsanwaltschaft mehrere Jahre Haft für die beiden angeklagten Frauen gefordert. Die Anklage beantragte sechseinhalb Jahre Gefängnis für die 41-jährige Tochter und eine Strafe von drei Jahren für die 69-jährige Mutter. Es gebe keinen Zweifel, dass die beiden Frauen die Tötung des Ex-Freundes der Tochter für 17.000 Euro bei einem vermeintlichen Killer beauftragt hätten, sagte der Staatsanwalt am Freitag im Landgericht Braunschweig.
Den beiden Frauen wird in dem Prozess versuchte Anstiftung zum Mord vorgeworfen. Nach Überzeugung der Anklage wollten die 69 Jahre alte Iranerin und ihre 41 Jahre alte deutsch-iranische Tochter vor allem verhindern, dass der Ex-Freund ein Sorgerecht für ein gemeinsames Kind erhält. Daher sei der Entschluss gereift, den 36-Jährigen zu beseitigen. "Sie wollte keinen Kontakt, sie wollte ihn auslöschen", sagte der Staatsanwalt mit Blick auf die jüngere Frau.
Laut Anklage nahm die Mutter Kontakt zu einem 33 Jahre alten Bekannten auf. Die weiteren Absprachen soll demnach die Tochter übernommen haben. Der vermeintliche Mörder spielte den Strafverfolgern zufolge so lange mit, bis die vereinbarte Summe von 17.000 Euro geflossen und alle Details besprochen waren. Er schaltete aber die Polizei ein, die ein Treffen überwachte und die Frauen festnahm.
Für eine versuchte Anstiftung zum Mord droht eine Strafe von 3 bis 15 Jahren. Der Vorsitzende Richter gab am Freitag den Hinweis, dass auch der Tatbestand der versuchten Anstiftung zum Totschlag in Frage komme. Das Urteil soll in der kommenden Woche (6. Juni) folgen.