Haftbefehle gegen deutsche IS-Anhängerinnen
n-tv
Insgesamt 27 deutsche Kinder und 10 Mütter holt die Bundesregierung aus einem Gefangenenlager in Nordostsyrien zurück nach Deutschland. Vier Frauen werden kurz nach ihrer Ankunft festgenommen. Gegen sie wird wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt.
Kurz nach ihrer Ankunft in Frankfurt am Main sind mehrere deutsche IS-Anhängerinnen festgenommen worden. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ließ vier Frauen wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung festnehmen. Hinzu kamen zwei Haftbefehle von den Oberlandesgerichten Düsseldorf und Koblenz. Insgesamt waren am Mittwoch zehn Anhängerinnen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und 27 Kinder aus Syrien zurückgeholt worden.
Die Bundesanwaltschaft erwirkte Haftbefehle gegen Nadine K., Fatiha B., Gülseren T. und Emilie R. Alle vier sollen zwischen 2013 und 2016 nach Syrien gereist sein und sich dort dem IS angeschlossen haben. Sie sollen mit männlichen IS-Mitgliedern verheiratet gewesen sein, ihnen den Haushalt geführt und die Kinder erzogen haben.
Nadine K. soll mit ihrem Mann 2014 zuerst in den Irak gereist sein. Dort sollen die beiden in einem Haus gelebt haben, dessen rechtmäßige Bewohner durch den IS vertrieben wurden. In dem Haus richteten sie gegen Bezahlung eine Aufnahmestelle für alleinstehende weibliche IS-Mitglieder ein, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte. Sie lagerten demnach außerdem eine große Menge Sprengstoff und viele Waffen, darunter Handgranaten und Sturmgewehre, in dem Haus.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.