
Habecks Gasumlage steht auf der Kippe
n-tv
Ob Habecks umstrittene Gasumlage am 1. Oktober in Kraft tritt, bleibt ungewiss. Das Instrument könnte nach der Verstaatlichung von Uniper verfassungswidrig sein. Das prüfen derzeit Innen- und Justizministerium. Aus FDP und Union wird derweil scharf gegen den grünen Minister geschossen.
Das Bundesinnenministerium prüft derzeit die Verfassungskonformität der geplanten Gasumlage. "Ich kann Ihnen sagen, dass diese Prüfung läuft", sagte ein Sprecher des SPD-geführten Ministeriums in Berlin. Das Haus von Innenministerin Nancy Faeser teile sich diese Aufgabe mit dem Bundesjustizministerium. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte infolge der Verstaatlichung des Uniper-Konzerns rechtliche Bedenken an der Gasumlage geäußert.
Mit Uniper wäre bald als ein Staatsunternehmen der größte Empfänger der Gelder aus der Umlage, die zunächst die Gasversorger und nach Weiterreichung dann die Endverbraucher zahlen sollen. Der Grünen-Politiker Habeck hatte zunächst auf eine noch zu erledigende Prüfung der Verfassungskonformität durch das Bundesfinanzministerium verwiesen.
Finanzminister Christian Linder widersprach jedoch: Die Prüfung der Gasumlage sei bereits geschehen und die Verstaatlichung von Uniper ändere am Ergebnis nichts. Laut einem Bericht des "Spiegels" stützt sich der FDP-Minister auf ein Gutachten aus seinem Ministerium, in dem es vage heißt: Es "scheint vertretbar, die Auffassung aufrechtzuerhalten", dass die Gasumlage auch nach einer Verstaatlichung von Uniper haltbar bleibt. Habeck hingegen verweist laut Bericht auf interne und externe Gutachten seines Hauses, die große rechtliche Risiken sähen.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.