
Habeck wirft Putin "perfides Spiel" beim Gas vor
n-tv
Kreml-Chef Putin macht seine Drohung wahr: Der russische Staatskonzern Gazprom dreht den Gashahn nach Deutschland weiter zu. Als Grund gibt das staatliche Unternehmen Probleme bei der Reparatur von Turbinen an. Dafür kritisiert Bundeswirtschaftsminister Habeck den russischen Präsidenten scharf.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der angekündigten weiteren Drosselung der Gaslieferungen ein "perfides Spiel" vorgeworfen. "Es gibt keine technischen Gründe für die Lieferkürzungen. Die Turbine steht zur Auslieferung an Russland bereit", sagte Habeck. Die Ausfuhrdokumente von Siemens Energy lägen vollständig vor, aber Russland verweigere die Ausstellung der Einfuhrdokumente. "Russland bricht Verträge und gibt anderen die Schuld", so Habeck weiter.
"Putin spielt ein perfides Spiel", fügte der Grünen-Politiker hinzu. Seine Strategie sei durchsichtig. "Er versucht, die große Unterstützung für die Ukraine zu schwächen und einen Keil in unsere Gesellschaft zu treiben. Dafür schürt er Unsicherheit und treibt die Preise. Dem setzen wir Geschlossenheit und konzentriertes Handeln entgegen. Wir treffen Vorsorge, damit wir durch den Winter kommen."
Kremlchef Wladimir Putin hatte bereits in der vergangenen Woche angedroht, dass es um den 26. Juli zu einer weiteren Drosselung der Gaslieferungen über Nord Stream 1 kommen könnte. Er hatte dabei auf vom russischen Energieunternehmen verwendete Turbinen verwiesen. Demnach sei eine Drosselung möglich, wenn eine in Kanada reparierte Turbine nicht rechtzeitig wieder zur Verfügung stehe. Eine weitere Turbine sollte demnach um den 26. Juli herum für Reparaturen verschickt werden.
